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Wie wird's gemacht?

 

Der Vorgang des Räucherns besteht einfach darin, dass das zu behandelnde Werkstück vor der Oberflächenbehandlung (also fix und fertig geschliffen) für einige Tage einer möglichst hoch konzentrierten Ammoniakatmosphäre ausgesetzt wird.

 

Es wird aus Plattenmaterial oder alten Türblättern eine Kiste (inkl. Bodenplatte) vorbereitet, die unser möglichst kompakt gestalpeltes Räuchergut eng, aber berührungsfrei umschließt. Wir packen die Werkstücke also möglichst dicht, doch auf Lagerhölzchen auf der Bodenplatte der Kiste aufeinander. Und zwar so, dass einerseits insgesamt ein möglichst kleines Volumen entsteht (damit nicht so viel Salmiak gebraucht wird), dass andererseits alle Stücke allseits frei belüftet werden können. Ein lichter Abstand von 2-3 cm in der Höhe, wie beim Holztrocknen, reicht. Allerdings sollte die Sichtseite der Werkstücke nicht durch Lagerhölzer berührt werden, das könnte Farbstreifen ergeben. Jedes Stück für sich wird aufgelegt auf frei tragenden Hölzern, möglichst Dreikantleisten. Auf dem Boden der Kiste werden um den Holzstapel möglichst viele flache Schälchen verteilt. Die wollen wir nachher mit Salmiaklösung füllen (große Wasseroberfläche für intensive Ammoniak-Abgabe schaffen). Das können z.B. Blumentopf-Untersetzer oder ähnliches sein, nur muss das Material dem Ammoniak standhalten. Also Glas oder Keramik nehmen, manches Plastik wird zersetzt, manches Metall korrodiert.
 

Dann wird die Kammer drumherum zusammengebaut, und alle Fugen mit Silikon oder Acryl verfugt. Bevor die letzte Platte angeschraubt wird ist der heikle Moment: Die flachen Schälchen werden mit Salmiaklösung gefüllt, ohne zu plempern! Nun schnell Deckel drauf, ansiegeln und warten. Meist frischen wir nach drei Tagen den Salmiak noch mal auf, nach einer Woche ist dann alles fertig: Die Stücke haben eine graubraune Farbe angenommen, die 1-3 mm tief geht. Der eigentliche tiefbraune Farbton zeigt sich erst bei der Oberflächenbehandlung.

Die beschriebenen Methoden funktionieren in unserer Werkstatt, das Wissen wurde nach bestem Vermögen zusammengetragen und überprüft. Dennoch kann keine Gewähr für Vollständigkeit und Fehlerfreiheit übernommen werden: Ein(e) jede(r) möge eigene Versuche anstellen, bevor er/sie damit auf einen Auftrag oder gar ein Meisterstück oder Gesellenstück losgeht!

 

Weitere Tips und Tricks gibt es hier. Und auf der nächsten Seite gibt es Beispiele, wie geräuchertes Holz aussehen kann.

 

 

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© Stefan Hampel

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