Grundierung

 

Wie wird's gemacht - einfach?

 

Auftrag - Das Öl wird aufgetragen, bis alles einheitlich eingefärbt ist. Das geht mit Pinsel, Rolle, Lappen, nach Belieben. Bei uns in der Werkstatt sind auch Schaumstoff-Stücke beliebt (werden aus alten Schaumstoff-Matratzen geschnitten). Danach wird die Fläche mit einem nicht fluselnden Tuch abgetrocknet.


Trocknung - die Fläche trocknen lassen. Das dauert 12-24 Stunden. Die Fläche raut dabei wieder etwas auf.

Zwischenschliff - mit Excenterschleifer und Körnung P 240. Geschwindigkeit auf Stufe 2 reduzieren. 

 

 

Wie wird's gemacht - aufwändig?

 

Nur bei Flächen, die nachher stark beansprucht werden (Tisch- und Arbeitsplatten): Das Öl wird satt aufgetragen, die Fläche 20-30 min nass unter Öl gehalten. Eintrocknende Stellen werden ständig nachgeölt. Nach 20-30 Minuten wird das auf der Fläche stehende Öl mit dem Abzieher (Flitsche) oder einem Schwamm abgezogen (Öl kann wieder verwendet werden), die Fläche mit einem nicht fluselnden Tuch abgetrocknet. Trocknung und Zwischenschliff wie oben.

 


Wie wird's nicht gemacht?

 

Öl löst manche Wasserbeizen wieder an. Damit ist der Ölfilm auch durchgefärbt. Das führt dazu, dass bei dunkel gebeizten Flächen der Abrieb, etwa an Buchecken, ebenfalls dunkel gefärbt ist. Deshalb müssen dunkel gebeizte Holzflächen isoliert werden, also mit einem abriebfesten Mittel wie etwa Lack grundiert werden.

Beim Ölen ansatzfrei arbeiten, Übergänge erzeugen sehr schnell Flecken! Ein Tropfen auf rohem Holz, der erst nach mehr als einer Minute verstrichen wird, kann je nach Holzart einen dauerhaften Fleck erzeugen, der nicht mehr verschwindet. Erklärung: ???

Das Abwischen nicht vergessen, nie Öl wie eine Lackschicht auf das Holz auftragen: Es wird nicht aushärten, sondern auf Dauer klebrig bleiben.

Vorsicht: Ölgetränkte, zusammengeknäulte Lappen können sich erwärmen bis hin zur Selbstentzündung. Entweder einzeln ausgebreitet trocknen lassen und, wenn steif, entsorgen. Oder direkt in Ofen werfen. Die Selbstentzündung passiert bei Lappen eher selten, oft erst bei größeren Knäueln, aber fast immer bei Schwämmen, erst recht, wenn drauf die Sonne scheint.

Die Trocknung geschieht durch natürliche Oxidation, also Reaktion mit dem Luftsauerstoff. Dieser Prozess wird beschleunigt durch eben Sauerstoffzufuhr (Raum gut lüften, besser noch im Freien), durch Wärme (Kellertemperatur bremst bereits deutlich!) und durch Licht (Innenräume geben durchaus noch genug Licht, ein finsterer Keller bremst wieder deutlich). Bei Trocknung im Sommer unter freiem Himmel sind sogar deutlich weniger als 12 Stunden möglich.

Wird beim Zwischenschliff zu früh geschliffen, entsteht kein Schleifstaub, sondern das Papier setzt sich sofort zu. Länger trocknen lassen. Und kühl, ohne Druck und nicht höher als Stufe 2 schleifen, sonst reibt und schmiert das Papier, statt spanabhebend zu arbeiten. Frühzeitig frisches Papier verwenden! 

 

 

Warum wird das so gemacht?

 

Das Öl soll die obersten Zellschichten tränken. Sind die Zellen mit ausgehärtetem Öl gefüllt, können sie kein oder weniger Wasser aufnehmen. Außerdem stellt das ausgehärtete Öl einen Haftvermittler zwischen dem porösen, im Mikrobereich schwammigen Werkstoff Holz und dem späteren zäh-elastischen, dichten Deckfilm dar.

 

Nächster Schritt: erste Deckschicht

 

 

 

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© Stefan Hampel

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