Beobachten wir unser eigenes und unserer Kunden Konsumverhalten, so fällt auf, in was für erschreckend irrationale Verhaltensmuster wir uns durch die verrückte Werbung haben bringen lassen: Ganz automatisch gucken wir immer und überall als erstes auf den Preis - und setzen dabei automatisch beste Qualität voraus. Wieso eigentlich?
Nur Preise können wir wirklich vergleichen. Wir sind nur selten fähig, auch die Qualität wirklich vor dem Kauf sicher zu prüfen! Meist können wir noch nicht einmal die
rein technische Seite beurteilen, bevor wir den gekauften Gegenstand wirklich benutzt haben: Taugt das Kopierpapier? Werden alle DVDs der Großpackung funktionieren? Schmeckt das Kilo
Tomaten?
Dazu kommt die Unsicherheit bei den ohnehin verborgenen Eigenschaften: Wer weiß denn, wieviel schmutzige Produktionsmethoden in diesem USB-Stick, wieviel bisher noch nicht
nachgewiesene Schadstoffe in dieser Nudel, wieviel brutal auf Minimallöhne heruntergehandelte Spediteursstunden in diesem Winkelverbinder stecken? Als Entscheidungshilfe könnten wir uns daher an
folgende schöne Weisheit erinnern:
"Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand etwas schlechter machen und billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte
Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen,
verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn
Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen."
(Preisdruck, von John Ruskin, Ende 19. Jahrhundert)
Wieviele Händis, wieviele MP3-Boxen, wieviele Billigmöbel wurden schon für wie kurze Lebensdauer für geile Preise gekauft?
Logischerweise steigt die Wahrscheinlichkeit, Murks zu kaufen, je billiger das Teil ist.
Unser Ansatz ist es dagegen, solide und reklamationsfrei zu produzieren. Und da wir immer persönlich zu fassen sind, können wir es uns auch nicht leisten, nur gerade die gesetzliche Gewährleistungsfrist zu erreichen. Schnell wäre der Ruf ruiniert. Die hohe Kunst im handwerklichen Arbeiten ist es, qualitativ hochwertig zu produzieren und dennoch einigermaßen vernünftige Preise zu kalkulieren. Die schönste Arbeit nützt nichts, wenn sie für den Kunden unbezahlbar ist. Damit stehen wir im Wettbewerb mit anderen Handwerkern, aber wir vergleichen uns nicht mit den Produzenten von Wegwerfmöbeln oder den Kofferraum-Monteuren auf Baustelle.
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