Wie wird's gemacht?
Auftrag - Das Öl wird dünn aufgetragen. Dann wird die Fläche gleich mit einem nicht fluselnden Tuch abgetrocknet.
Trocknung - die Fläche trocknen lassen. Das dauert 12-24 Stunden. Die Fläche raut kaum mehr auf, sofern kein Staub darauf fällt.
Zwischenschliff - vorsichtiger Handschliff mit P 240, Profile ggf. nur mit Stahlwolle 000.
Wie wird's nicht gemacht?
Das Abwischen entfernt nicht, wie beim Abwischen einer wassernassen Fläche, alle Flüssigkeit, sondern belässt einen dünnen Film auf dem grundierten Holz, welcher als
erste Schicht aushärtet. Deshalb ab jetzt beim Abwischen auf Sauberkeit achten: Jede Laufnase, jeder Fingerabdruck bleibt sichtbar, weil das grundierte Holz kein Öl mehr aufnimmt, und muss vor dem
nächsten Ölgang mühsam und vorsichtig weggeschliffen werden.
Das Abwischen daher nicht vergessen, nie Öl wie eine Lackschicht auf das Holz auftragen: Es wird nicht aushärten, sondern auf Dauer klebrig bleiben.
Vorsicht: Ölgetränkte, zusammengeknäulte Lappen können sich erwärmen bis hin zur Selbstentzündung. Entweder
einzeln ausgebreitet trocknen lassen und, wenn steif, entsorgen. Oder direkt in Ofen werfen. Die Selbstentzündung passiert bei Lappen eher selten, oft erst bei größeren Knäueln, aber fast immer bei
Schwämmen, erst recht, wenn drauf die Sonne scheint.
Die Trocknung geschieht durch natürliche Oxidation, also Reaktion mit dem Luftsauerstoff. Dieser Prozess wird beschleunigt durch eben Sauerstoffzufuhr (Raum gut lüften, besser noch im Freien), durch
Wärme (Kellertemperatur bremst bereits deutlich!) und durch Licht (Innenräume geben durchaus noch genug Licht, ein finsterer Keller bremst wieder deutlich). Bei Trocknung im Sommer unter freiem
Himmel sind sogar deutlich weniger als 12 Stunden möglich.
Beschleunigte Trocknung von Deckschichten (Öl, ölhaltige Wachse/Lasuren/Farben) verhindert, dass ausreichend Sauerstoff die unteren Schichten erreicht. Diese können nicht aushärten und bleiben auf
Dauer (Wochen, Monate) klebrig. Deshalb wohl im Warmen, aber nie in praller Sonne trocknen!
Die zweite Ölung erfolgt auch für besonders beanspruchte Flächen nicht anders.
nächster Schritt: zweite Deckschicht
Alternative: Wachsen
Das Wachs dünn auftragen (wie Schuhcreme), gleichmäßig verreiben. Zu dick aufgetragene Schichten können klebrig bleiben. Je nach Produkt wird nach einer gewissen Trockenzeit mit einer Bürste oder
einem abriebfesten trockenen Lappen, von Hand oder mit der Maschine, in Faserrichtung poliert. Meist sind die gewachsten Flächen nun fertig. Ist der Glanz unbefriedigend, so kann (nach angemessener
Trockenzeit!) ein weiteres Mal nach gleicher Methode gewachst werden.
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